Ergebnis 1 bis 20 von 189

Thema: Forenrollenspiel „Westwind“ - der Prolog

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    "Natürlich, die Handelsbestimmungen in dieser Stadt sind sehr streng, einige meinen auch wesentlich zu streng. Ich könnte ihnen da Geschichten erzählen... aber da wir ohnehin bald abfahren, braucht uns das ja nicht weiter zu kümmern, nicht?" meinte er mit einem breiten Grinsen. In die Antwort mocht Umbra jetzt erstmal hineindeuten, was er wollte. Er würde auf der Fahrt wohl schon noch eine Gelegenheit finden, einen Blick auf Umbras "verbotene" Kräuter zu werfen. Sollte wirklich etwas interessantes dabei sein, könnte er sich immer noch überlegen, ob hier eine mögliche Geldquelle zu finden war.
    "Aber jetzt entschuldigt mich bitte, ich möchte mich noch mit den anderen Mitglieder unserer Expedition beka..."
    Er verstummte, als er hinter sich einen Aufruhr bemerkte. Er drehte sich um. "Was zum... um Daens Finanzen scheint es schlechter bestellt zu sein, als ich dachte, wenn das unser Schiff sein soll."
    Dann tauchte auch noch eine größere Abteilung von Daens privater Kampftruppe auf.
    "Irgendetwas sagt mir, dass unsere Abfahrt sich wohl noch etwas verzögern wird..."

    Geändert von Liferipper (17.05.2009 um 09:07 Uhr)

  2. #2
    Die letzen paar Minuten hatte Carmen wie durch einen Schleier hindurch wahrgenommen - zu sehr war sie damit beschäftigt, dem Drang zum Tanzen zu widerstehen. 'Niemand... hat... Macht... über mich. NIEMAND', dachte sie angestrengt, um ihre Füße unter Kontrolle zu halten. Als die Musik endete, stand ihr die vergangene Anstrengung und jetzige Erleichterung wie ins Gesicht geschrieben. Ein Seufzer entfuhr Carmen.
    Als sie Toben wieder am Baum lehnen sah und er erneut mit dem Messer spielte, beobachtete sie ihn kurz. Das sah doch schon besser aus - nur sollte er wirklich mit einem stumpfen Messer trainieren, damit - 'Oh! Das war knapp!'. Sie sollte ihn besser davon abhalten, sich ernsthaft zu verletzen und ging auf Toben zu, den >Dunkelelfen< und seine verhexte Laute behielt sie dabei stets im Auge.
    Sie führte das Gespräch mit verschränkten Armen fort, als sei nie etwas gewesen. "Solche Gerüchte habt ihr über die Elfe vernommen? Ich hörte, sie hat einer ganzen Satra [Großfamilie] das Leben gerettet."
    Anschließend nahm sie das heruntergekommene Schiff Daens wahr. "Sehen alle Schiffe van der Waals so aus? Dass die Planken unter seinem Gewicht nachgeben, dachte ich ja schon, aber das ist doch kein Schiff mehr!" Sie spukte aus und leise murmelte sie mürrisch: "Tz, Gadjes."

  3. #3

    Examinierter Senfautomat
    stars_mod
    Thomas hatte das Treiben auf dem Dorfplatz schon eine Weile aus dem Schatten der dunklen Gasse heraus beobachtet. Langsam seufzte er auf. Was mochte sich der Ordensmeister nur gedacht haben, als er ihn hierher befahl? Sicher, dieser Sündenpfuhl verdiente einen Inquisitor und so wie sich die Bewohner der Hafenstadt verhielten, würde es auch nicht lange dauern bis seine Dienste als Richter gebruacht würden. Vor seinem geistigen Auge sah Thomas eine Menge Arbeit auf sich zukommen. Innerlich stöhnte er bereits jetzt auf.

    Der einzige Lichtblick an dieser Tatsache war, dass in einer Stadt mit einer solchen Bevölkerungsfluktuation mit Sicherheit irgendjemand Informationen über die "Blüte des Chaos" haben musste. Er musste sich nur geschickt bei der Informationsbeschaffung anstellen und durfte den Kult nicht auf sich aufmerksam machen. Seine Gesichtszüge verhärteten sich. Immer wenn er an diesen unheilvollen Tag zurückdachte, erfasste ihn der blanke Hass.

    Noch voll in Gedanken versunken erreichte ihn der Klang einer widerlichen Musik. Er blickte sich kurz um und sah die Wurzel des Übels. Ein auffälliger Dunkelelf saß dort und spielte auf der Laute, die auf die restlichen Bewohner eine ziemlich starke Magie ausübte. Auch Thomas Sinne nahmen sie wahr, aber dank der jahrelangen Askese hatte sie keine Wirkung auf ihn.

    Langsam trat er aus den Schatten heraus und bewegte sich über den Marktplatz hinüber zum Dunkelelfen. Es würde nicht lange dauern bis er den Bewohnern auf Grund seines prägnanten Aussehens auffiel. Das war Thomas allerdings egal. Er kannte schon alle Srpüche dazu und auch diesmal würde ihn wieder dasselbe Spektakel wie immer erwarten.

    Ruhig nahm er den Dunkelelfen zur Seite und sprach ihn warnend an:


    "Junger Freund, wenn ich euch einen Rat geben darf: Übertreibt euer Spiel nicht, ansonsten werden wir uns früher wiedersehen als euch lieb sein wird."

  4. #4
    "Lasst ihn spielen, Mann", wandte Woglar sich dem Neuankömmling zu, "wer seid Ihr überhaupt, dass Ihr über ihn richten könntet? Ihr seht ein wenig aus wie ein Priester aus, glaubt Ihr, das gibt Euch das Recht dazu?"

  5. #5
    Den Männern des Händles Daen van der Wall ist es mittlerweile gelungen, eine Art improvisierten Schildwall zu formen, unter Einsatz der Breitseiten ihrer Schwerter oder der stumpfen Enden ihrer Lanzen, treiben sie die gaffende, mit vor Erstaunen oder Entsetzen offenen Mündern dastehende, Menge zurück. Mitten unter ihnen ragt ein Mann in einer Prunkrüstung auf, deren angeschwellte Zornesadern und sein hochroter Kopf ebenso selbst von eurer Position aus zu sehen ist, wie ihr seine zornige laute Stimme vernehmen könnt: "NA LOS, ihr Kanalratten, treibt mir das Pack zurück! Herr van der Wall wird euch alle auspeitschen lassen, verflucht noch eins!"

    Währenddessen könnt ihr sehen, dass einige Hafenarbeiter sich anschicken, das stark lädierte Schiff zu besteigen, was sie dort allerdings tun oder was es mit dem Schiff auf sich hat, lässt sich von eurer Position derzeit nicht einsehen...

  6. #6

    Examinierter Senfautomat
    stars_mod
    Noch so ein Unbelehrbarer, dachte Thomas vor sich hin. Das kann nicht lustig werden, das wird lustig werden.

    "Bevor ihr euren Mund aufmacht, solltet ihr vielleicht erst einmal nachdenken, was ihr sagt. Erstens hat der werte Herr ja ohne mein Zutun aufgehört zu spielen und ich habe ihm nur einen guten Rat gegeben und zweitens würde ich es mir gut überlegen, ob es ein flotter Spruch auf den Lippen wirklich wert ist, sich mit der öffentlichen Ordnung anzulegen.

    Eure Auffassungsgabe muss ich allerdings loben. Zum einen habt ihr sehr gute Ohren und zum anderen zumindest in Teilen mit eurer Vermutung Recht. Ich bin in der Tat ein Ordensbruder Asgals, die euch allen wohl als Hand der Inquisition bekannt sein dürften. Zum anderen bin ich aber auch mit den Befugnissen eines Richters ausgestattet. Wenn ihr die Nacht also nicht im Schandturm verbringen wollt, würde ich euch vorschlagen, das nächste Mal eure Zunge ein wenig im Zaum zu halten."

  7. #7
    "Was ist das den da für ein Schreihals beim Schiff?" fragte Torben als er sich zum Richter bewegte
    "Also haben wir auch einen Richter dabei, kann ja sehr Lustig werden, und bei der Truppe wird dem so schnell sicher nicht langweilig. Ich frage mich nur was so ein Asgals-Ordenstyp hier will.

    "Und der Schandturm ist lustig, hab nur angenehme Erinnerungen an diese Art von Etablissement. Und was treibt eigentlich jemanden wie sie hierher, sie kommen mir nicht wie die Art Mensch vor, die aus Abenteuerlust, Geldgier oder anderen Gründen an so einer Fahrt teilnimmt. Außerdem, wäre es sehr schlimm wenn ich dem dunkelelf wenns sein muss die Laute Teile oder etwas in der Richtung wenns sein muss?"

  8. #8
    Überrascht beäugte Carmen das Schauspiel weiter. Gerne hätte sie mehr gesehen und ihre Neugier - eines ihrer schlimmsten Laster - befriedigt, doch sie befürchtete, dass sie auch von weiter vorn nichts würde sehen können. Einerseits versperrten die Krieger den Weg, andererseits wollte sie vor dem Ordensbruder, den sie gerade bemerkt hatte, nicht auffallen - sie wusste nicht genau, wie dieser Orden mit "Zigeunern" umging.
    Verwundert stellte sie fest, dass Toben sie anscheinend nicht gehört und auch nicht auf ihre Äußerungen reagiert hatte - er war einfach zum Ordensbruder gegangen, ohne ihr zu antworten oder ein Wort an sie zu richten. Ob er sie überhört hatte? "Tz, Gadjes.", murmelte sie erneut und verbarg sich halb im Schatten des Baumes. Sie wollte den Bruder aus sicherer Entfernung beobachten.

    Geändert von daenerys (17.05.2009 um 13:38 Uhr)

  9. #9
    "Ach übrigends Carmen, das hatte ich fast vergessen,"sagte Toben und drehte den Kopf zu Carmen"diese Art Gerüchte hab ich über die Elfe auch vernommen, ich wollte nur schauen ob sie die ist von der ich denke das sie es ist." Und wandte sich wieder dem Priester zu.

  10. #10
    Nessa war flink beiseite getreten, bevor die Schläge des Dunkelelfen sie treffen konnten.
    "Wehren kann er sich, das muss ich ihm lassen", dachte sie. "Eigentlich bin ich froh darüber, dass ich dem Menschen nicht das Schwert aus der Hand getreten habe. Ich kann mir eine bessere Verwendung für meine Kraft vorstellen."
    Schweigend hatte sie eine Weile verbracht, bis sie sah, dass ein Schiff in den Hafen gezogen wurde, das wohl einst sehr prächtig gewesen sein musste.
    Sie schmunzelte. "Also hatte ich vielleicht recht... ein Sturm..."
    Ihr Blick war am Schiff hängengeblieben, und sie hatte erst wieder aufgesehen, als der Dunkelelf, scheinbar 'Sabal' getauft, einem Zwerg, der 'Otr' zu heißen schien, ein, wie sie fand, offensichtliches Angebot machte.
    Ein Grinsen stahl sich auf ihren Mund. "Bestens. An Unterhaltung wird es uns wohl weder auf dem Schiff noch auf der Insel mangeln. Ob ich wohl anbieten sollte, die optische Untermalung zu machen? Hmmm. Eher nicht. Bei seiner Musik hält es sowieso niemanden still, da kommt es nicht so sehr auf die Optik an, sondern auf die Akustik."
    Ihre Gedanken wichen ab, sie wanderten wieder in die Zeit zurück, als sie mit einer Spielmannstruppe durchs Land gereist war und Heiterkeit verbreitet hatte, wo vorher Trübsal herrschte.

  11. #11
    Das halb zerfallene Schiff hatte Balthasar nicht groß erstaunt. Er hatte gehört das Daen van der Wall in lezter Zeit größere Verluste gemacht hatte, von daher nicht weiter erstaunlich das sie ein halb zerfallenes Schiff bekamen. Vermutlich war diese Expedition seine letzte verzweifelte Hoffnung durch den Import irgendwelcher Stoffe größerer Gewinne erzielen zu können.
    Hoffentlich waren die Kajüten nicht in einem genauso schlimmen Zustand wie der Rest des Schiffes, aber am meisten hoffte Balthasar das keine Ratten an Bord sein mögen. Er hatte von schlimmen Krankheiten gehört die diese Biester verbreiten können.

    "Da fängt die Reise ja schön an", dachte er sich.

    Balthasar mischte sich in den Disput zwischen Woglar und dem Neuankömmlich ein.

    "Ein Inquisitor des Asgal Orden? In den letzten hundert Jahren seit dem Religionsfrieden habt ihr ja viel an Macht verloren wie man hört und Ihr seit euch schon im klaren das die Rechte eines Richters von wem sie euch auch immer verliehen sein mögen nur im Lande Mediaksis eine Bedeutung haben? Da die Insel weit außerhalb jeglicher uns bekannter Zivilisation liegt sind eure Befugnisse dort drüben wertlos."

  12. #12

    Examinierter Senfautomat
    stars_mod
    "Wie einfältig man doch sein kann, mein lieber Balthasar! Religionsrechtlich mögt ihr vielleicht sogar Recht haben, was ihr nicht wisst ist allerdings, dass mir zusätzlich zu den geistlichen Rechten auch die Macht eines weltlichen Richters von der Stadtobrigkeit in die Hand gelegt wurden. Wir befinden uns in ungewissen Zeiten und nur wenige Rechtsgelehrte wagen es überhaupt noch zu reisen, da es vermehrte Banditenüberfälle gibt. Aus diesem Grund wurde zwischen meinem Primas und den Stadträten ein Kompromiss ausgehandelt, der mir sowohl weltliche als auch geistliche Gerichtsbarkeit zugesteht."

    Thomas konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Sicher Balthasar mochte gelehrt sein und viel von der Welt wissen, aber Realpolitik gestaltete sich manchmal doch anders als man denkt.

    "Wo wir allerdings schon bei diesem Thema angelangt sind, werter Herr Balthasar, trifft es sich gut, dass ich euch treffe. Aktuell ist der Posten des Gerichtsschreibers unbesetzt und da ihr ja so gelehrt seid, scheint ihr ein guter Mann für diesen Posten zu sein. Wie wäre es, wollt ihr euch in meinen Dienst begeben?"

  13. #13
    Balthasar bedachte den Mann mit einem konzentriertem Blick.

    "Ihr habt mich nicht verstanden. Diese Inseln liegen außerhalb des Reiches und somit auch außerhalb der Gesetzte des Königs, durch welche ein Richter ja seine Urteile fällt. Aber gut vergessen wir das. Zu eurem Angebot: Ich fühle mich fast schon geehrt das ein Mann der über jegliche Moral hinweg die als Unvereinbar geltende Macht des Glaubens und des Rechtes in sich sich verreint mich als seinen Adlatus haben möchte, doch verzeiht mir ich muss leider ablehnen ein an der Welt interesierter Mensch wie ich kann es sich nicht leisten während der ganzen Expedition seine Zeit mit dem Verfassen von Berichten zu verbringen.
    Doch eine Frage stelle ich mir schon: Wozu braucht ihr während einer Entdeckunsexpedition einen Gerichtschreiber? Habt ihr vor die alle anderen Mitglieder auf den Galgen zu bringen?"

    Ein äußerst interessanter Mensch scheint dieser Inquistor zu sein. Ein Mann dem man im Auge behalten sollte.

  14. #14

    Examinierter Senfautomat
    stars_mod
    "Meint ihr denn ernsthaft, dass unsere Expedition einen rechtsfreien Raum darstellt? Ganz gewiss nicht. Auch wenn ich keinem der Teilnehmer etwas unterstellen will, so kann es immer wieder zu Konflikten kommen, die auf der Grundlage von Recht und Ordnung getroffen werden müssen. Und welches andere Recht haben wir denn als das Recht des Königs. Eine Expedition muss bestimmten Regeln folgen, damit sie gelingen kann. Wo kämen wir denn hin, wenn jeder das tun würde, was er wollte.

    Außerdem möchte ich eure Auffassung des Rechts ein wenig korrigieren. Wenn wir als Bürger des Reichs auf Expedition gehen und Länder erkunden, fallen wir, solange wir nicht auf eine fremde Kultur treffen, unter die Gerichtsbarkeit des Königs. Dies wäre dann nach Absprache mit dem Rat meine Aufgabe und die Aufgabe der Expeditionsführung. Eure Aufgabe wäre es gewesen, diese Beschlüsse festzuhalten. Aber da ihr nicht wollt, muss ich mir wohl jemand anderen für diese Aufgabe suchen.

    So unvereinbar sind das weltliche Amt und die kirchliche Würde in meiner Person übrigens nicht. Sie entbehren sogar einer gewissen Logik, wenn man beachtet, dass ich auch in den weltlichen Künsten eine mehr als beachtliche Ausbildung erfuhr. Aber lassen wir das hier. Meine Familiengeschichte würde euch wahrscheinlich sowieso nur langweilen.

    Ich bete allerdings dafür, dass nicht allzuviele Entschlüsse gefasst werden müssen, die eines Richters bedürfen. Sollte es jedoch notwendig sein, werde ich dieser Aufgabe mit eiserner Hand nachgehen."

    Die letzten Worte betonte Thomas mehr als es notwendig gewesen wäre, jedoch konnte er den Gesichtern der versammelten Menschen entnehmen, dass seine Worte ihre Wirkung getan hatten.

  15. #15
    Balthasar hatte schon lange nicht mehr jemanden vorsich gehabt mit dem er eine hitzige Diskussion führen konnte und daher ließ er sich diese Gelegenheit auch nicht entgehen:

    "Nun. Ich sehe es trotzdem als unweise an Religion und Recht zu einen. Mag es sein das die Menschen Werte brauchen an die sich klammern können in Zeiten der Angst und die ihnen Trost spenden wenn sie einen geliebten Menschen verlieren so ist doch Recht etwas vollkommen anderes. Hier geht es um die Frage der Schuld oder Unschuld die objektiv getroffen werden muss.

    Hierfür braucht es analytische Fähigkeiten, einen scharfengeist und es genügt nicht das ein überbezahlter Richter sich hersitzt und fahrlässig sein Hammerlein schwingt. Jedes Verbrechen muss genaustens untersucht werden und überhaupt ist Recht auch nichts was durch simple Logik entschieden werden kann, Logik ist wichtig um die Welt zu verstehen doch sie wird fragwürdig wenn es um Moralität geht die jeder Mensch anders empfindet. Deswegen sagen sie mir, Herr Inquisitor, wie kann EIN Mann sich die Macht nehmen nach seiner Empfindung von Richtig und Falsch zu handeln und über das Leben anderen zu richten?

    Ich für meinen Teil wäre dafür das ein geseztlicher Entschluss durch mehrere Menschen, einer Jury gleich, entschieden sollte die anhand vorliegender Fakten zwischen Schuld und Unschuld abwiegen und nicht aufgrund ihres achso göttlichen Glaubens vorschnell richten."

  16. #16
    "Ich muss hier unseren Balthasar mal ausnahmsweise Recht geben, wenn man Recht und Religion vereint kommt nichts als Willkür dabei heraus." Unterstützte Torben Balthasar " Ein vernünftiger urteilsspruch kann nur von mindestens 2 Richtern gefällt werden, ich wäre also dafür das jeder Urteilsspruch auf dieser Expedition, von 3 Richtern, also euch und 2 weiteren Expiditionsteilnehmern gefällt werden, sonst könntet ihr euch hier ja als Herrscher über Recht und Ordnung aufspielen." daraufhin trat Torben noch näher an Thomas heran "Solche leute kann ich nämlich garnicht leiden." fügte er hinzu.

  17. #17

    Examinierter Senfautomat
    stars_mod
    "Eine Jury soll also das objektivere Instrument sein? Das ist es keinesfalls, Balthasar. Eine Jury besteht zumeist aus aus fachfremden Menschen, die die Gesetze nur oberflächlich kennen und sich lieber durch Charisma oder den besser geöffneten Geldbeutel eines Beteiligten beeinflussen lassen. Das nennt ihr objektiv? Das ist es ebenso nicht. Treffen wir auf einer solchen Grundlage Entscheidungen, können wir sehr schnell Unschuldige an den Galgen bringen oder wahre Mörder freilassen, nur weil sie der Jury sympathisch wirken. In einem solchen Falle würde kein Recht gesprochen, sondern wahrhaft Unrecht. Eine bessere Lösung scheint mir hier die Aufteilung in Richter, Staatsanwalt und Strafverteidiger zu sein, die in einem öffentlichen Prozess zu einer Lösung kommen. Und in dieser Beziehung wurde mir vom Rat das Vetrauen ausgesprochen.

    Objektivität ist übrigens ein mehr als schwammiger Begriff. Meines Erachtens nach gibt es nur einen verschwindend kleinen Anteil an Objektivität in dieser Welt. Man kann beispielsweise sagen, dass eine Schlacht in einem bestimmten Jahr war, alles was darüber hinaus geht fällt allerdings schon in die subjektive Wahrnehmung der Welt. Selbst eure Jury würde jeder für sich subjektiv handeln und nicht objektiv.

    Zu eurem zweiten Punkt: Sosehr ihr euch mit der Religionsgeschichte beschäftigt habt, so wenig scheint ihr doch über meinen Orden zu wissen. Mein Orden hat sich der Gerechtigkeit und der Rechtssprechung verschrieben. Wir kämpfen nicht gegen den normalen Bürger, sondern lediglich gegen diejenigen, die die Gesetze übertreten und der Gesellschaft durch ihre Taten schaden. Ich würde niemals einen Bürger nur wegen eines anderen Glaubens vor das Gericht stellen, da, wie ihr selbst festgestellt habt, ein Religionsfrieden zwischen den verschiedenen Glaubensgruppen herrscht. erOtr, der dort hinten steht, wird euch das bestätigen können.

    Das einzige, was ich bekämpfe sind das Chaos und das Böse in dieser Welt. Wer gegen die Regeln der Gemeinschaft verstößt, soll meine harte Hand kennenlernen."

    Erneut blickte er in die Runde und sah die entsetzten Gesichter. Vermutlich klang er härter als er es beabsichtigt hatte.

    "Ihr werft mir zudem vor, dass ich ein Richter von Gottesgnaden wäre. Beachtet dabei, dass ich allerdings selbst als Richter von den Räten eingesetzt wurde und damit die Legitimation durch die Bürger habe. Indem ihr mir vorwerft selbstherrlich zu agieren und meine eigenen Werte über eure zu stellen, übt ihr auch Kritik an der Struktur der Stadt selber, die mir meine Legitimation gegeben hat. Ich habe mir die Macht also nicht genommen, wie ihr mir so schön unterstellt, sondern wurde eingesetzt.

    Bedenkt zudem als Gelehrter: Wollt ihr wirklich einen Bauern Recht sprechen lassen, der die Gesetze nicht kennt, noch weiß wie sie auszulegen sind? Ihr selbst wisst, wie kompliziert diese Texte sind und wie lange man braucht, um sie auch nur halbwegs zu studieren.

    Ich selbst habe Jahre des intensivsten Studiums gebraucht, um sie zu verstehen, und wenn ich euch ansehe, weiß ich, dass es bei euch ein ebenso mühevoller Weg war. Bedenkt dies, bevor ihr mir irgendwelche Vorwürfe macht und handelt nicht vorschnell, auf Grund eures eigenen Glaubens."

    Plötzlich spuckte die Frau, die als Carmen bekannt war, vor ihm aus und warf ihm wilde Worte von "Beherrschen" an den Kopf. Eines musste man dieser Frau lassen, sie hatte definitiv Temeperament.

    "Was heißt denn hier "beherrschen"? Ich selbst bin nur ein Instrument der Macht, das eingesetzt wurde. Auch ich stehe nicht über dem Recht.

    Aus eurer Reaktion kann ich allerdings entnehmen, dass dies wohl nicht euer erstes Zusammentreffen mit dem Recht ist, oder? Was hat euren Glauben an das Recht denn so tief erschüttert, dass ihr ihm nicht mehr vertraut?

    Ich weiß, dass es auch schwarze Schafe unter den Richtern gibt, was sicherlich auch daran liegt, dass unser Orden sich für zu lange Zeit zurückgezogen hat. Aber was bringt euch so in Rage, dass ihr vor mir ausspuckt? Ich habe euch nichts getan. Ich kenne euch ja gerade mal vom Sehen her. Sagt mir, was bedrückt euch, und wer ist dafür verantwortlich. Schweigt ihr, kann ich euch nicht helfen, dieses schwarze Schaf zu finden."

    Nachdenklich blickte er ihr nach. Tiefer Kummer schien in ihrer Seele zu wohnen, aber was war der Grund dafür?

    "Und bevor wir uns hier jetzt gegenseitig zerfleischen, sollten wir uns lieber darum kümmern, dass die Expedition ein Erfolg wird. Dass wir unterschiedlicher Meinungen über die Gestaltung der Welt sind, dürfte ja mittlerweile klar sein. Das sollte allerdings nichts daran ändern, dass unsere Expediton oberste Priorität hat."

  18. #18
    "Hört sich ja ganz nett an was ihr da sagt, aber ich bin eher für ein Schöffensystem, das bedeutet ein Hauptamtlicher, in diesem Fall ihr, und 2 oder 4, je nach schwere der Straftat, ehrenamtliche Richter, die zusammen über das Urteil beraten.
    Und es mag sein das es in den leuten wenig Objektivität gibt, aer dann haben wir weningstens viele kleine stücke Objektivität.
    Und das Mit Staatsanwatschaft und verteidigung hört sich gut an.2 erwiederte Torben

  19. #19
    'Toll, nicht nur asketischer Mönch, sondern auch noch Richter nach eigenen Gnaden.'
    Der Kerl war Lif auf Anhieb unsympathisch. Noch dazu hatte Daen mit keinem Wort erwähnt, dass sie sich an Bord mit einem derartigen Spinner herumschlagen durften.
    Er seufzte. Um nicht nur sinnlos herumzustehen, näherte er sich einem der Soldaten (wohlweislich einem, der nicht zu nah an dem peitschwütigen Anführer stand) und fragte ihn leise, was hier eigentlich los wäre.

  20. #20
    Als die Worte des Inquisitors an Carmens Ohren drangen, kamen die Erinnerungen hoch - Bilder von dem Mann, den sie einst geliebt, und wie ihre eigene Familie sie von ihm gezerrt hatte. Einen Moment verharrte sie regungslos. Doch trotz Angst und Scheu konnte sie ihr Temperament nicht mehr zügeln, stürzte in seine Richtung und rief, schrie fast, dem Inquisitor entgegen: "Pah! Du willst Recht auf unserer Insel sprechen? Ich will den sehen, der meint, hier auf Mediaksis herrsche Recht und Gerechtigkeit! Wenn ihr es hier nicht schafft, dann gewiss auch dort nicht. Seht euch nur diesen Haufen an - das sind eure 'ehrbaren Bürger'?!", Carmen spuckte vor dem Inquisitor aus, "Ich lasse mich nicht beherrschen. Wenn jemand Unrecht tut, so sollen gefälligst wir alle über ihn entscheiden." Sie nickte Balthasar zu, noch immer vor Wut zitternd, die sich jedoch allmählich wieder legte. "Wenn ihr mehr als der Vorstand dieses Rates sein wollt, solltet ihr euch besser von den Pferden fernhalten.", drohte sie ihm noch - zur Sicherheit.

    Daraufhin entschwand sie Richtung van der Waals Männer und fragte den erstbesten, weshalb hier so ein Wirbel gemacht werde. Wenn van der Waals Schiff von anderen angeschleppt wurde, war ja vielleicht schon Kunde über das Unglück durchgesickert.

    Geändert von daenerys (17.05.2009 um 15:26 Uhr) Grund: Waaaaah! Wie schnell postet ihr hier denn? -.-

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •